Warum lehnen Spieler eine Teilnahme am Combine ab
Seit Anfang dieser Woche läuft der NFL Combine. Die Prospects aus dem College können sich bei Interviews, athletischen Übungen und positionsbezogenen Aufgaben vor den NFL-Scouts präsentieren. Doch einige Spieler haben in den letzten Tagen bekannt gegeben, nicht an den Übungen des NFL Combines teilzunehmen und den NFL-Teams nur für Interviews zur Verfügung zu stehen. Doch warum wollen diese Spieler sich nicht mit den anderen Athleten messen. In den vergangenen Jahren konnten immer wieder Spieler die NFL-Scouts mit ihrer Performance beim Combine beeindrucken und wurden früher gedraftet als zuvor erwartet. Warum also lassen Spieler diese Chance aus?
Die Antwort lässt sich bereits bei einem Blick auf die Liste der Spieler finden, die dem Combine fern bleiben. Diese Spieler sind fast alle Stars im College Footbal gewesen. Dazu gehören in diesem Jahr Drake Maye, Marvin Harrison Jr., Malik Nabers und Cooper DeJean. Auch der größte Kandidat für den First-Overall-Pick im diesjährigen Draft Caleb Williams wird nicht an den Wurf-Übungen der Quarterbacks beim Combine teilnehmen. Diese Spieler haben bereits durch ihre Leistung im College-Football in den vergangenen Jahren so viel geleistet, dass sie befürchten, durch eine nicht optimale Leistung beim Combine, ihr aktuelles Standing bei den NFL-Scouts zu verschlechtern und somit vielleicht im Draft später ausgewählt zu werden. Diese Risiko wollen die Spieler nicht eingehen, da die Spieler, die später im Draft ausgewählt werden deutlich weniger Gehalt bekommen, als diejenigen, die früher gedraftet werden.
Hinzu kommt, dass viele Spieler Angst haben sich zu verletzen. Auch eine Verletzung führt oft dazu, dass der verletze Spieler später im Draft ausgewählt wird. Deshalb verzichten viele Starspieler im College auf die letzten Spiele und Auswahlspiele der College-Mannschaft und nehmen deshalb auch nicht am Combine teil.
Einige Zeit nach dem NFL Combine finden die College Pro Days statt. Dabei führt jedes College die gleichen Übungen wie beim Combine mit ihren eigenen Spielern durch. Somit haben also die Spieler eine erneute Chance sich zu präsentieren. Dadurch, dass die Pro Days nach dem NFL Combine sind, haben die Spieler allerdings mehr Zeit, sich auf die Übungen vorzubereiten. Ebenso wird vermutet, dass die Spieler einen weiteren Vorteil haben, wenn sie nur bei den Pro Days mitmachen. Beim Combine werden alle Daten und Leistungen der Spieler neutral von der NFL erfasst, während bei den Pro Days das eigene College diese Daten erfasst und veröffentlicht. Da jedes College so viele und gute eigene Spieler wie möglich in die NFL bringen möchte, könnte es sein, dass die Colleges die Daten ihrer Athleten leicht positiv anpassen. Bei einem Spieler, der diese Übungen bereits beim NFL Combine absolviert hat, fallen diese Unterschiede auf und die NFL-Scouts können ihre Schlüsse daraus ziehen. Bei einem Spieler hingegen, der nicht beim Combine teilgenommen hat, fehlen den Scouts jegliche Vergleichswerte.
Deshalb nehmen einige Spieler nicht am NFL Combine teil. Ob sich diese Entscheidung positiv oder negartiv auf ihre weitere Karriere auswirkt bleibt abzuwarten.