22.05.2024 09:45
Noah Hülsmans

Was passiert bei den OTAs

Nach dem Draft und vor der Pre-Season ist eine lange Zeitspanne, in der in der NFL nicht wirklich viel passiert. Dennoch verfolgen Experten jetzt schon die OTAs der NFL-Teams. Mittlerweile haben alle NFL-Teams außer den Bengals mit den OTAs begonnen.

Organized Team Activities (OTAs) gehören zu den ersten nennenswerten Aktivitäten in der NFL nach dem Draft. Diese Trainingseinheiten werden über einen Zeitraum von 10 Wochen in kleinen Abschnitten durchgeführt und bieten den NFL-Fans einen Einblick in die Leistung der neuen Spieler, Rookies und einiger wichtiger Veteranen eines jeden Teams. Besonders wichtig sind die OTAs für Spieler wie Late-Round-Picks, kleine Free-Agent-Signings und andere Rookies, die schon während der OTAs die Möglichkeit haben im Training zu überzeugen und ihr Team von sich zu überzeugen. Denn vor dem Start der NFL-Saison werden die aktuellen 90-Mann starken Kadern auf einen 53-Mann-Kader runtergekürzt plus einen Practice Squad, bestehend aus 16 Spielern (+ einen möglichen für internationale Spieler). Mindestens 20 Spieler werden also noch vor Saisonbeginn von ihren Teams entlasssen (gecutted) werden.


Gemäß Artikel 21 des Vertrags der NFLPA mit der NFL (Collective Bargaining Agreement) wird das offizielle, freiwillige neunwöchige Offseason-Programm eines jeden Clubs in drei Phasen durchgeführt:

Phase Eins besteht aus den ersten beiden Wochen des Programms, in denen sich die Aktivitäten auf Meetings, Kraft- und Konditionstraining und physische Rehabilitation beschränken.

Phase zwei besteht aus den nächsten drei Wochen des Programms. Das Training auf dem Spielfeld kann Einzel- oder Gruppentraining und -übungen sowie „Perfect Play Drills“ und Übungen und Spielzüge mit Offensivspielern, die sich gegenüber von Offensivspielern aufstellen, und Defensivspielern, die sich gegenüber von Defensivspielern aufstellen, umfassen, die im Schritttempo durchgeführt werden. Es sind keine Übungen mit direktem Kontakt oder ganze Spielsimulationen (11 vs. 11 oder 7 vs. 7) erlaubt.

Phase drei besteht aus den nächsten vier Wochen des Programms. Die Teams dürfen insgesamt 10 Tage lang organisierte Team Aktivitäten (OTAs) durchführen. Es ist kein Kontakt erlaubt, aber 7 vs. 7, 9 vs. 7 und 11 vs. 11-Übungen sind erlaubt.

OTAs sind in der NFL nicht verpflichtend. Die NFLPA hat im Rahmen ihres CBA mit der Liga ausgehandelt, dass die neunwöchigen Offseason-Trainings und Teamaktivitäten nicht verpflichtend sind, mit Ausnahme eines Minicamps in den letzten vier Wochen des Programms (bekannt als „Phase 3“).

Das ist einer der Gründe, warum es während der OTAs häufig zu Holdouts kommt. Die Spieler sind nicht zur Teilnahme verpflichtet, so dass diejenigen, die mit dem Team über langfristige Vertragsverlängerungen verhandeln, die OTA-Teilnahme oft als Druckmittel in den Gesprächen nutzen. Sie können ihre Teilnahme verweigern, ohne ihr Gehalt zu riskieren.

Justin Jefferson zum Beispiel wird voraussichtlich nicht an den OTAs in Minnesota teilnehmen, da er versucht, einen langfristigen Vertrag mit den Vikings auszuhandeln. Es wird jedoch erwartet, dass Jefferson am vorgeschriebenen Minicamp des Teams vom 4. bis 6. Juni teilnimmt, um eine Geldstrafe zu vermeiden.

Holdouts sind nicht der einzige Grund, warum Spieler OTAs auslassen können. Einige etablierte Veteranen wollen sich während der OTAs im Mai einfach mehr ausruhen, um sich zu erholen und fit für die neue Saison zu sein. Besonders verletzte Spieler bleiben oft zu Hause und versuchen, sich von diesen selbst zu erholen, ohne den Trubel, der mit dem Training und der Beobachtung von 90 Footballspielern bei den OTAs einhergeht.

Dennoch geben die OTAs einen guten ersten Eindruck zum Team. Egal ob es die neuen Signings der Teams sind oder die Rookies. Alle können beobachtet werden und viele Experten ziehen schon aus diesen ersten Trainings im Mai die ersten Schlüsse.

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