05.06.2024 07:00
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Minicamp
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Rookie

Was sind die Minicamps in der NFL?

Mit den Minicamps werden die neu gedrafteten Spieler an ihr neues Team, das Training und an die Regeln der NFL herangeführt. Aber wie genau regelt die NFL diese Trainingscamps?

Minicamps werden durch den Tarifvertrag, das Collective Bargaining Agreement der NFL geregelt. Der so genannte CBA ist ein Arbeitsvertrag, der die Ergebnisse der Tarifverhandlungen zwischen der National Football League Players Association (NFLPA) und der National Football League (NFL) widerspiegelt. Der Tarifvertrag regelt die Aufteilung der Einnahmen der Liga, legt Gesundheits- und Sicherheitsstandards fest und regelt die Leistungen, einschließlich Renten und medizinischer Leistungen, für alle Spieler der NFL.

Artikel 22 des CBA befasst sich mit dem Thema Minicamps. In diesem Artikel, der zwei Seiten lang ist, geht es darum, wie viele Minicamps ein Team veranstalten kann, wann es sie veranstalten kann und die Details der Durchführung. Es wird sogar vorgeschrieben, dass die Minicamps aufgezeichnet werden und die Aufzeichnungen 30 Tage lang aufbewahrt werden müssen, falls ein Spieler Beschwerde gegen die oben genannten Regeln einreicht.

Welches sind dabei die wichtigsten Regeln? Minicamps sind Teil von „Phase 3“ des dreiteiligen Offseason-Prozesses. In Phase 1 geht es nur um Kraft- und Konditionstraining, während in Phase 2 Angriff und Verteidigung gemeinsam, aber nicht gegeneinander trainieren können.

In der dritten Phase ist es dann erlaubt, Helme zu tragen und Spielzüge in „Live“-Situationen zwischen Offense und Defense zu üben, wenn auch ohne direkten Kontakt.

Zusätzlich zu diesen obligatorischen Minicamps umfasst Phase 3 freiwillige organisierte Teamaktivitäten (OTAs) sowie ein zusätzliches Veteranencamp, wenn das Team einen neuen Head Coach eingestellt hat.

Das alles soll die Spieler langsam an die Abläufe im Trainingslager gewöhnen. Es ist gleichzeitig eine Abkehr von den Zeiten, als die Teams in der Offseason frei entscheiden konnten, wann und wie das Training gestalten wollen.

So können die Teams in einem Minicamp ihre Offense und Defense gleichzeitig auf das Spielfeld bringen, allerdings ohne Pads. Das schließt jegliche Art von Kontaktübungen aus. Die Vorgaben umfassen die folgenden Punkte: Live-Kontakt ist nicht erlaubt. Es sind keine Eins-gegen-Eins-Übungen zwischen Offense und Defense erlaubt (d. h. keine Pass-Rush- oder Pass-Protection-Übungen zwischen Offensive Linemen und Defensive Linemen, keine Bump-and-Run-Übungen zwischen Wide Receivern und Defensive Backs und keine Eins-gegen-Eins-Übungen zwischen Offense und Defense für Special Teams).

In Abschnitt 3 von Artikel 22 des CBA ist außerdem festgelegt, dass Praktiken oder andere Teamaktivitäten nicht länger als 10 Stunden pro Tag dauern dürfen und die Arbeit auf dem Spielfeld nur dreieinhalb Stunden dauern darf pro Tag mit maximal zweieinhalb Trainingseinheiten pro Sitzung. Nichts darf vor 7 Uhr morgens beginnen oder nach 20:30 Uhr enden, und den Spielern muss Zeit für das Mittag- und Abendessen eingeräumt werden (das natürlich vom Team gestellt wird - zusammen mit den Tagessätzen und Reisekosten).

Das Minicamp beginnt mit einer körperlichen Untersuchung am Montag (aber ohne Training) und der Arbeit auf dem Spielfeld von Dienstag bis Donnerstag mit einem freien Tag am Freitag. Nur zwei dieser drei Tage können als „Two-a-Day“-Tage genutzt werden.

Wichtig ist, dass die Minicamps aus gesundheitlicher und sicherheitstechnischer Sicht geschützte Mannschaftsaktivitäten sind. Aber auch ohne Kontakt können Unfälle passieren.

Wenn sich ein Spieler während der Minicamps verletzt, ist er jedoch genauso geschützt wie im Trainingslager. Die Sicherheit der Spieler ist dabei nicht nur für die Spieler wichtig, sondern auch für die Teams. Kein Team möchte, dass sich seine Spieler zu diesem Zeitpunkt der Offseason verletzen. Darum haben beide Seiten gelernt, den Lernaspekt in der Offseason in den Vordergrund zu stellen.

 

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