29.03.2024 08:00
Gameday

Wie organisieren NFL-Teams ihre Auswärtsreisen?

Ein Auswärtsspiel verlangt einem NFL Team allerhand ab. Dabei spielen die Vorbereitung und die Bewältigung logistischer Herausforderungen eine entscheidende Rolle für den Erfolg auf dem Spielfeld.

Die Reise eines NFL-Teams zu einem Auswärtsspiel ist eine wahre logistische Meisterleistung. Es werden nicht nur die Spieler und das Coaching-Personal mitgenommen, sondern auch das Scouting-Team, die Ärzte, die Physiotherapeuten und zahlreiche andere Mitarbeiter - insgesamt etwa 100 bis 120 Personen. Dazu kommt eine Menge Equipment wie Helme, Shoulderpads, Netze, Zelte und die gesamte Technik für die Kommunikation während des Spiels. Alles, was man an der Seitenlinie eines NFL-Teams sieht, wird verladen - der Frachtraum des Flugzeugs ist bis oben hin gefüllt. Einige Franchises chartern Flugzeuge für diese Trips, während andere ihre eigenen Flugzeuge besitzen. Zum Beispiel besitzen die New England Patriots zwei Boeing 767.

Wenn der Spieltag ein Sonntag ist, trainiert das Team am Mittwoch, Donnerstag und Freitag bevor es am Samstag auf Reisen geht. Vor dem Abflug gibt es noch eine Team-Besprechung und ein gemeinsames Essen in der Einrichtung des Teams. Danach steigt das gesamte Team in Busse, die sie zum Flughafen bringen. In den Bussen finden häufig bereits die Sicherheitskontrollen statt, um keine Zeit zu verlieren. Dann geht es direkt auf das Rollfeld, wo das Flugzeug wartet und abhebt, sobald alle an Bord sind. Das Equipment und alles andere wird vorab verladen. Manchmal gibt es dafür sogar eine separate Transportmaschine.

An Bord des Flugzeugs haben alle Athleten ausreichend Platz - jeder hat zwei oder drei Sitze für sich allein. Die Atmosphäre ist lockerer als bei einem Linienflug, und es gibt keine strikten Regeln wie bei einem kommerziellen Flug. In den USA gibt es vier verschiedene Zeitzonen, daher ist auch der Jetlag ein Thema. Um diesem entgegenzuwirken, werden beispielsweise Blaulichtfilter-Brillen verteilt, um die Augen vor dem starken Licht der digitalen Bildschirme zu schützen, oder Tools, um während des Fluges die Muskeln zu aktivieren und Ermüdung vorzubeugen.

Für Teams an der Westküste sind die langen Distanzen besonders herausfordernd, da es in anderen Teilen des Landes mehr NFL Franchises gibt. Teams wie Seattle, San Francisco oder Los Angeles fliegen oft über 30.000 Meilen pro Jahr. Während die Auswirkungen des Jetlags innerhalb der USA noch überschaubar sind, ist dies bei Spielen im Ausland, wie z.B. in Deutschland, ganz anders.

Nach der Ankunft am Zielort am Samstagnachmittag oder -abend werden alle vom Rollfeld mit gecharterten Bussen abgeholt und ins Hotel gebracht. Nach dem Einchecken folgen noch Meetings und ein Abendessen, bevor der Tag zu Ende geht. Am nächsten Morgen gibt es Frühstück und ein Pre-Game-Meal, bevor Busse mit Polizeieskorte zeitversetzt zum Stadion fahren. So sind zum Beispiel die Quarterbacks häufig zuerst im Stadion. Andere Spieler kommen mit den späteren Bussen an, weil sie weniger Zeit benötigen, um sich für das Spiel fertig zu machen.

Nach dem Spiel fährt das Team sofort wieder mit dem Bus zum Flughafen und steigt ins Flugzeug, um keine Zeit zu verlieren. Denn bereits am Montag und Dienstag müssen die Vorbereitungen für das nächste Spiel abgeschlossen sein, bevor am Mittwoch das Training und der Zyklus von neuem beginnt.

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